Interview der Dorfzeitung mit dem Bürgermeister der Gemeinde Fuhlendorf, Herrn Christian Unger am 07.05.2025
Herr Unger, vielen Dank für Ihre Zeit: Wir haben jetzt fast ein Jahr seit der Bürgermeisterwahl hinter uns. Sie haben sich als Bürgermeister viel vorgenommen. Unser Interview mit Ihnen zielt auf die Frage: Wie ist der Stand heute?
Frage: Unser erster Schwerpunkt ist Bürgernähe, Transparenz – beides war Ihnen bei der Wahl sehr wichtig. Davor aber unsere Einstiegsfrage: Wie erleben Sie aktuell Ihre Tätigkeit als Bürgermeister?
Wie erlebe ich Sie? Kann man ganz einfach sagen, es ist eine spannende Aufgabe geworden, muss man ehrlich sagen. Ich habe mir das irgendwie ein bisschen einfacher vorgestellt, aber es war auch sehr spannend, auch weil mein Vorgänger mich leider nicht eingearbeitet hat. Hilfe erhielt ich vom Amt Barth. Mit dem Amt habe ich einen Konsens gefunden, ich weiß, wen man ansprechen muss. Das Amt ist ja unsere geschäftsführende Gemeinde, und das heißt, man muss mit den Leuten auch klarkommen. Das nicht alle da sind, die da sein sollten, steht auf ein anderes Blatt.
Bürgernähe in dem Sinne, ich sag mal so: Ich habe mein Telefon und jeder, der mich anruft, kriegt auch eine Antwort von mir. Ich gehe auch mal hin und spreche mit den Bürgern, dass ich nicht jeden besuchen kann, ist wohl klar. Oder, wenn ich so an unsere älteren Leute denke, die ich besucht habe: Da gibt es schon manches mal eine Träne, wenn der Bürgermeister dann doch zum Geburtstag erscheint.
Also sag ich mal: Alles andere baut sich natürlich erst mal weiter auf, logischerweise, dass ich jetzt nicht die großen Stories veröffentliche in irgendwelchen digitalen Plattformen, das werde ich nicht machen.
Frage: Wie erleben Sie die Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung? Die interne Kommunikation deutlich zu verbessern war eines Ihrer Vorhaben.
Seit der ersten Sitzung ist jetzt schon fast ein Jahr vergangen. Wir haben eine Fraktion, die Wählergemeinschaft Fuhlendorf, und sonst Einzelkämpfer. Es gibt daher auch unterschiedliche Auffassungen. Es gab und gibt auch mal Sachen von einem Einzelnen, die unter die Gürtellinie gehen. Ich kann damit umgehen, aber dieser Stil wird von Anderen in der Gemeindevertretung nicht honoriert . Daher hat sich die Zusammenarbeit in diesem Jahr in die Richtung einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe entwickelt. Wir arbeiten strukturiert, und anstehenden Themen werden ausgewogen diskutiert und wir gelangen zu den gewünschten Ergebnissen.
Für die Bürger ist es in den Gemeindevertretersitzungen nicht immer leicht, zu folgen und daher auch nicht so spannend. Warum? Wir haben in unseren Hauptausschuss-Sitzungen ja schon alles besprochen, da bereiten wir auch die Gemeindevertretersitzungen vor. Viele sagen, die heben ja immer nur die Hand. Dieser Eindruck entsteht dann. Aber es war auch schon anders. Wie z.B. beim Thema Kurabgabe-Satzung.
Unzufrieden bin ich momentan noch mit dem Bauausschuss. Da gab es auch einen Austritt eines berufenen Bürgers. Hier wünsche ich mir, dass wir als Gemeindevertretung noch mehr zusammenrücken, um auch den Bauausschuss besser in Arbeit zu bekommen. Das ist noch einer meiner Baustellen.
Leider gibt es kaum Kommunikation mit den alten Bürgermeister. Das würde einiges abkürzen. Es kommt dadurch auch vor, dass ich Entscheidungen sehr kurzfristig fällen muss, weil mir die nötige Erfahrung fehlt. Da ging es z.B. um eine zwingende Eilentscheidung zum Thema Abwasser in der Gemeinde, die ich nicht mehr mit dem Hauptausschuss beraten konnte, der Termin aber sehr kurzfristig stand. Perfekt sind wir alle noch nicht, aber wir arbeiten dran.
Insgesamt gesagt, wir sind auf einem guten Weg, kommen besser in die Arbeit, unterschiedliche Auffassungen sind gut, werden diskutiert und es gibt immer eine Entscheidung.
Wer auf den Gemeindevertretersitzungen dabei ist, sieht das auch.
Frage: Herr Unger, sie haben die feste Bürgersprechstunde wieder ins Leben gerufen. Wie wird die Bürgersprechstunde angenommen?
Die Kommunikation mit den Bürgern ist mir sehr wichtig. Mein Tag ist auch begrenzt, schon wegen meiner Verpflichtungen aus meiner Selbstständigkeit. Daher ist die Bürgersprechstunde für mich eine gute Möglichkeit, mit unseren Bürgern ihre Themen zu besprechen. Dem Mittwochabend einmal im Monat nehme ich mir die Zeit, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. In der Regel reicht die Stunde. Aber es gibt auch Sachen, die dauern wirklich länger und die Zeit nehme ich mir dann auch. Ich verweise oft auch auf die Sprechstunde. Daher schicke dann auch keinen weg.
Ich finde, das wird schon gut angenommen, auch von Bürgern aus Michaelsdorf, die natürlich auch Probleme haben mit dem Hochwasser. Bürger aus Gut Glück hatte ich noch keine in der Sprechstunde. Auch wenn es in Gut Glück scheinbar gut läuft, freue ich mich natürlich auch über ein Feedback von dort.
Die Themen sind sehr vielfältig. Ich kann sie anhören und Lösungen anbieten oder Orientierungen geben.
Frage: Außer der Bürgersprechstunde: Haben Sie sonst noch Kommunikationsmittel, um die Gemeinde noch mehr zusammenzubringen?
Ich sag mal so, in den Vereinen an sich sprechen sie ja schon mehr miteinander. Da macht man mehr zusammen, weil sie da auch kommunizieren.
Und ich rede natürlich auch mit vielen nebenbei – bringt meine Arbeit natürlich auch mit sich, weil ich auch ein paar Auftraggeber im Ort habe. Es gibt auch neue Bürger, die sich doch mal vorstellen. So was kannte ich auch nicht. Ich kann natürlich auch nicht immer überall sein, aber ich denke schon, dass ich kommunikativ bin und das auch nach außen zeige.
Frage: Was machen Sie als Bürgermeister für die Gemeindeteile, dass die in die öffentliche Diskussion besser eingebunden sind? Also als Stichworte etwa Bürgerbeauftragte, die für die Gemeindeteile sprechen, oder runde Tische für die Gemeindeteile, also Herstellung von Bürgernähe jenseits von legitimen privaten Interessen?
Ich würde unsere Gemeinde nicht teilen wollen. Also ich würde jetzt nicht sagen, wir haben einen Teil, ich finde schon, dass wir eine Gemeinde sind und nicht mehrere kleine Gemeinden. Dass man weiß, welche Gemeinde einen Sprecher hat – gut, das gibt es in dem Sinne nicht.
Also in Michaelsdorf zum Beispiel kann ich mit Otto Ortmann immer reden, auch mit anderen. Auch in Gut Glück oder in Bodstedt habe ich viele Kontakte, über die ich viel über die Ortsteile erfahre oder Vorschläge bekomme. Udo Klein z.B. bringt sich da auf Grund seiner langjährigen Erfahrung als Gemeindearbeiter auch viel mit ein.
Frage: Sie sprachen in Ihrer Bewerbung für den Bürgermeister auch von einem Kulturausschuss. Wie weit ist Ihr Vorhaben, „ein paar Sachen in der Kultur“ anzuschieben, verwirklicht?
Also ich sag mal so, die Kultur brauchen wir, wir sind ein Tourismusstandort. Deswegen haben wir ja den Tourismusverband Südliche Boddenküste, der sich um diese Themen kümmert. Ich stehe da mit Frau Hannemann im steten Kontakt. Einen Ausschuss für Kultur wird es daher nicht geben. Ich sehe da in der Gemeindevertretung zur Zeit auch nicht wirklich ein Gemeinderatsmitglied vorne, der sich gut einbringen könnte.
Wir haben in Fuhlendorf viele Beispiele. Das Feuerwehrfest, das Kinderfest, die Zeesbott-Regata, Fußballtuniere im Sommer, das sind ja alles schon Höhepunkte, die bereits stattfinden. Sicherlich würde ich gerne dazwischen eher noch irgendwas etablieren. Vergangenes Jahr gab es am Hafen die Boddenkonzerte in den Sommermonaten und das soll dieses Jahr auch wieder kommen. Auch mit der Kirche werden einige Veranstaltungen kommen. Insgesamt sehe ich in Sachen Kultur den Tourismusverband Südliche Boddenküste eher in der Pflicht.
Im Bereich Kultur haben wir im Haushalt unter dem Punkt „Kultur und Heimatpflege“ 800€ für dieses Jahr eingeplant. Das ist wenig und das sollte man für die kommende Haushaltsplanung neu überdenken.
Anderweitig werden die Vereine aktuell unterstützt durch die kostenfreie Stellung von Räumlichkeiten am Sportplatz inklusive deren Nutzung. Die Gemeinde liefert Material für Arbeitseinsätze und unterstützt sie auch in Sachen Anlagenpflege. Mit dem Sportverein und dem Feuerwehrverein arbeiten wir eng zusammen. Ich verspreche mir viel von dem neuen Tourismusgebäude, das ja zum Teil auch für die Bürger das sein wird. Wenn das kommt, dann ist das wieder ein ganz großer Investbrocken für uns, der sich aber lohnt.
Frage: Das heißt also, Tourismus muss gefördert werden für die Gemeinde, um Einnahmen zu generieren. Welche neuen Maßnahmen hat die Gemeindevertretung für die Tourismusförderung bis jetzt entwickelt?
Wir sind jetzt so weit, dass wir den Hundestrand am Kaffee Redensee eröffnen. Da gab es kürzlich noch mal einen Termin vor Ort.
Den Strand nahe dem Hafen Bodstedt haben wir auch – soweit wie es geht – wieder hergerichtet. Zum Schutz vor weiteren Ausspülungen in dem Bereich haben wir eine Schutzmaßnahme beantragt. Er ist aber von der Unteren Naturschutzbehörde abgelehnt worden. Da darf die Natur nicht verändert werden. Wir können nur hoffen, dass die Ausspülung nicht weiter geht. Wir wollten eigentlich eine Bodenuntersuchung schon anschieben. Da habe ich erst mal angefragt, ob wir das überhaupt machen dürfen. Da kam ein klares Nein, das ist Natur. Dann kam unsere Gegenfrage: Was dürfen wir machen, um den Schutz der Natur und gar der Kirche zu ermöglichen, das geht ja mittlerweile immer weiter. Bis jetzt haben wir noch keine Antwort.
Was wir mittlerweile unterbinden, sind reine B-Plangebiete, in denen es nur Ferienhäuser gibt. Also es gibt jetzt im Ort auch eine Anfrage, da haben wir gesagt, wenn, dann nur in Kombination Wohn- und Ferienhaus, also heißt Wohnhaus mit Ferienwohnung darin.
Was wir komplett nicht mehr in der Form genehmigen, ist das Umwidmen von Wohnhäusern zu Ferienhäusern. Also wenn solche Anträge kommen, werden sie geschlossen abgelehnt. Man sieht es zumindest am Kaffee Redensee, in dem Bereich haben wir genug Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Das ist in unserem Ort auch relativ ausreichend.
Und wie gesagt, Tourismusentwicklung wird es immer weitergehen, es wird auch hier an der Kirche eventuell noch was passieren. Es geht da um noch eine Spende aus Schweden von einem Nachlassverwalter vom Verwandten von Herrn Dankwart, die im Hauptausschuss der Gemeinde noch diskutiert wird .
Frage: Es gibt Irritationen zur überarbeiteten Satzung über die Erhebung einer Kurabgabe in der Gemeinde. Stichworte sind hierbei die Höhe der Kurmittelabgabe von 2 Euro, der Wegfall der Abgabe für begleitende Hunde ab diesem Jahr und rückwirkend und die Befreiung von Kindern von der Kurabgabe nur bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres ab dem 01.01.2026 (bisher bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres). Können Sie das kurz erklären?
Grundsätzlich gibt es keine Gesetzesvorlage für so eine Satzung. Das ist Gemeindesache. Die Satzung wird von der Gemeinde erarbeitet, von der entsprechenden Behörde geprüft, für richtig befunden und von der Gemeindevertretung dann beschlossen. Auf Grund einer Klage gab es ein Gerichtsurteil und wir mussten die Satzung korrigieren, was wir in letzten Gemeindevertretersitzung auch getan haben.
Die Abgaben für Hunde mussten wir daraufhin streichen. Begründung war, weil wir einfach keinen Mehrwert für Hunde schaffen. Die Hundetoiletten vorhalten reicht nicht für eine Kurabgabe und auch der Hundestrand an sich reicht nicht.
Wir haben neu recherchiert und Beispiele geholt, wie andere Gemeinden die Kurabgabe regeln. Es waren alle Varianten dabei, ab 0, ab 6, ab 12 Jahren usw. Wir haben gesagt, ja gut, ab 6 Jahren passt am ehesten. Wie viele Kinder wir wirklich in den Altersgruppen haben, können wir gar nicht sagen, weil wir aktuell nur die Messzahlen aus der Vergangenheit ab vollendeten 14. Lebensjahr haben. Kinder unter 15 Jahre sind demzufolge gar nicht in der Kulturabgabe erfasst.
Da erst ab 1.1. 26 die Neuregelung hierfür in Kraft ist, bekommen wir auch 2027 die ersten neuen Messzahlen. Dann werden wir neu beurteilen und neue Aussagen treffen können.
Noch eine Frage zu dieser Kurmittelabgabe. Die wurde ja für die Gemeinden insgesamt erhoben. Gab es da Differenzen zwischen den Gemeinden, was die Gestaltung der Kurmittelabgabe betrifft? Und wenn ja, wie wurden die Differenzen behoben oder vereinheitlicht?
Sagen wir mal so, es gab natürlich kurze Diskussionen über die Höhen der Einnahmen in den drei beteiligten Gemeinden im Bereich des Tourismusverbandes Südlichen Boddenküste, weil es in jeder Gemeinde andere Ergebnisse gab.
Saal hatte etwas mehr, Pruchten etwas weniger als wir und Fuhlendorf lag mit 2,12 € in der Mitte.
Da wir als Gebiet gelten, wirkt ein Solidarsystem. Also wurde für alle drei Gemeinden 2,00€ festgestellt.
Wir haben uns noch mal eine Beratung geholt, von einem Kurabgabe-Kalkulator. Als Beispiel diente dann die Insel Usedom mit Wolgast im Verbund. Die Firma hat uns dann in zwei Stunden deutlich erklärt, dass es nur mit einer Solidargemeinschaft geht. Die Insel Usedom hat mit Wolgast im Verbund aller Gemeinden auch eine gleichhohe Kurabgabe.
Das heißt, es gibt einen Finanzausgleich zwischen den Gemeinden und das ist im Tourismusverband in Abstimmung mit den Bürgermeistern der Gemeinden geregelt.
Frage: Wie werden in Fuhlendorf diese Einnahmen zweckgebunden für die touristische Infrastruktur zukünftig eingesetzt?
Konkret gehen Sie davon aus, die Fahrradwege werden erhalten, der Strand ist ständig zu machen, Schilder werden gekauft, der Lehrpfad wird gepflegt, die Infrastruktur gilt es zu erhalten und auszubauen, Veranstaltungen werden davon organisiert in den verschiedenen Orten, die Bodden Konzerte zum Beispiel werden davon organisiert. Klar ist die Verwaltung ein großer Teil. Das ist aber überall so. Also die beiden Personen müssen ja auch bezahlt werden.
Wir als Bürgermeister haben z.B mit den Verkehrsbetrieb neu verhandelt. Wir brauchen einen echten Mehrwert. Und jetzt kann der Tourist mit unserer Kurkarte mit dem Linienbus kostenfrei nicht nur bis Zingst, sondern einmal über Fischland rundherum fahren. Das gleiche gilt dann auch mit dem Rufbus. Das geht aktuell nur mit unserer Kurkarte.
Frage: Mit Blick auf den geplanten Bau des Tourismusgebäudes gibt es immer wieder Verzögerungen. Was können Sie dazu den Einwohnern mitteilen? Wie ist der Stand der Genehmigungsplanung bzw. der Bauplanung für 2026?
Die Planung ist soweit abgeschlossen. Und die Baugenehmigung ist das, was jetzt fehlt. Wir haben schon die zweite Nachforderung bekommen, das stimmt. Die Nachpflanzung der Bäume haben wir eingearbeitet und jetzt geht es um ein neues Schallschutzgutachten, was wir extern machen lassen müssen.
Zu den Fördermitteln. Es steht eine Fördermittelzusage von 3,9 Millionen. Wir haben jetzt schon Einsparmaßnahmen gemacht, so dass wir unter die 5 Millionen Gesamtkosten kommen, und das ist immer noch ein großer Schub, es war mal 5,3 Millionen.
Frage: Darf ich zitieren? Sie haben in einem Interview mit uns als Dorfzeitung gesagt, dass der dafür erforderliche Eigenanteil der Gemeinde an den Bau und Betriebskosten die eigenen Leute nicht belasten darf. Was können Sie dazu den Einwohnern mitteilen?
Es wird für den Haushalt eine Belastung sein. Aber, das ist ja ein Tourismusgebäude. Da werden auch die Einnahmen aus dem Tourismus mit einem gewissen Anteil einfließen. Das ist ein Punkt, wo die Kurabgabe auch für die Verbesserung der Infrastruktur der Gemeinde als anerkannter Erholungsort mit genutzt wird und nicht nur allein die Bürger belastet. Ich will es auch nicht, dass hier nur unsere Bürger belastet werden.
Wir haben z.B. kürzlich die Abzahlung des Kindergarten-Darlehens umgeschuldet. Am Ende geht es bei solchen Summen nur um Kredite. Wir haben auch Einiges an Plus in der Gemeinde. Aber das regeln wir alles im Haushalt.
Frage: Wie entwickelt sich die elektrische Infrastruktur, abgesehen von der Glasfaser, die wir haben? Es gab vor 2 Jahren schon mal die Idee, Ladestationen hier am Hafen aufzubauen oder an anderen Parkplätzen.
Die Ladestationen, die werden kommen. Die werden aber nicht von der Gemeinde kommen, die werden unter anderem vom Investor EWP errichtet.
Die Gemeinde hat einen sogenannten Parkplatz vor dem Zeltplatz Bodstedt freigegeben, wo 5 Stellplätze durch EWP entstehen sollen und da so eine Ladesäule mit hin kommt.
An dem neuen Tourismusgebäude sind 2 Parkplätze mit E-Ladesäulen geplant. Also da wird noch einiges passieren mit E-Ladesäulen.
E-DIS wird auch neue Leitungen legen müssen, weil die Vorhandenen zu schwach für die Zukunft sind. Und dann in Fuhlendorf am Park, wo auch jetzt noch ein neuer Spielplatz reinkommt, wird das Trafo-Häuschen vergrößert, damit das Netz dafür ausreicht.
Das sollte eigentlich in der Verbindung mit dem geplanten Straßen- und Wegebau passieren, aber der Landkreis hat kein Geld mehr. Der Brink, Alte Dorfstraße, Neue Straße – alles gestrichen.
Dadurch müssen wir in die nächste Förderperiode gehen, also jetzt auch wieder Fördermittel im Mai/Juni für 2026 neu beantragen.
Frage: Und gibt es Initiativen oder denken Sie daran, mal so einen runden Tisch Gewerbetreibende zu machen? Unter dem Motto: Gewerbetreibende engagieren sich für die Gemeinde, auch finanziell?
Einen reinen Runden Tisch gibt es bei uns nicht. Weil es halt leider so ist: Es gibt auch ein paar Unternehmen , die das Gleiche machen, die sich vielleicht auch kennen, aber vielleicht nicht so am Tisch sitzen würden. Deswegen unterhalte ich mich lieber mit den Einzelnen selber. Ich habe da keine Schmerzen mit, also ich kann ja auch mit Zimmerleuten aus dem Ort. Wir haben super Verhältnisse.
Frage: Zum Haushaltsplan 2025. Welche wichtigen Vorhaben sind in unserer Gemeinde für dieses Jahr noch geplant?
Und welches sind die nächsten Schwerpunkte für den neuen Haushaltsplan 2026?
Wir werden jetzt den Strand in Fuhlendorf kaufen. Das Angebot kam, die ersten Makler waren schon dran. Jetzt werden wir wohl Eigentümer von dem Strand neben dem Schiffswrack mit dem Zugang vom Schwedengang aus. Wir können ihn jetzt wieder zugänglich machen und bewirtschaften. Und wir werden den Strand auch wieder eröffnen, dass auch die Leute wieder hingehen können, fast so, wie es mal war. Das Schiff liegt ja auf ein Privatgrundstück. Da müssen noch Sicherheiten her, weil das ja aktuell schon gefährlich ist.
Dann haben wir natürlich noch das Thema mit der Ostsee-Stiftung. Damit beschäftigen wir uns gerade. Es geht um Wegerechte, die Zuwegung zum alten Pumpwerk, Grundstücksfragen. Man wird schauen, was passiert. Wenn das so kommt, dann kann auch wieder ein bisschen Natur entstehen. Und wenn ich das so sehe, Kraniche und so, das ist für uns ja mittlerweile auch ein Punkt, wofür Leute herkommen. Es ist landschaftlich gesehen auf alle Fälle nachher ein Hingucker. Weil da Pflanzen wachsen, die sonst nirgendwo wachsen, weil eine ständige Feuchtigkeit da ist.
Die andere Sache ist der Anteil am Schutz von Michaeldorf. Aber: Es ist aber kein Hochwasserschutzprojekt, das passiert an der Ostsee-Küste. Hier geht es vor allem um die Renaturierung der Moorlandschaft und den Naturschutz an sich. Das kann für uns als Gemeinde absolut schön sein, weil nutzbar ist es immer weniger.
Frage: Die Ostsee Stiftung hat damals, als wir im September 2024 diese Vor-Ort-Besichtigung gemacht haben, gesagt, die sind soweit, dass sie die Planung fertigstellen können. Wie sieht die Planung aktuell aus, was ist bisher passiert?
Die Ostsee-Stiftung hat hier ihre Aufgaben gemacht. Sie haben auch an der Straße nach Michaelsdorf eine Erhöhung, ein Deich eingeplant. Das Projekt ist annehmbar und für das Problem Pumpwerk eine sehr gute Lösung. Konkreter Starttermin liegt noch nicht fest. Das Geld ist seitens der Ostseestiftung eingeplant und vorhanden. Die Gemeinde ist damit nicht belastet.
Zu Fragen der Sicherheit am Radweg haben wir jetzt in der Ortslage den Streifen zwischen Radweg und Straße mit Rasen eingesäht. Die Blumen zu hacken und pflegen ist lebensgefährlich an der Landesstraße – egal an welcher Stelle. Und die lose Erde war auch für die Radfahrer eine große Unsicherheit, ja sogar eine Unfallgefahr.
Am Baum in der Kurve beim Fleischer werden wir auch das Pflaster hochnehmen, um den Gehweg einzuebnen. Den Baum dürfen wir nicht wegnehmen, wir sollen Schilder stellen, war die Aussage.
Die Straße zum Fuhlendorfer Hafen wird als Spielstraße umgewidmet werden.
Frage: Die Außenarbeiten am Apartmenthaus neben dem alten Kino durch den Eigentümer haben begonnen. Was passiert mit dem Umfeld am alten Kino, was passiert mit dem Gehweg in Angrenzung an die Baustelle, was mit dem alten Kino?
Wir haben eine Vereinbarung, dass sie den Bereich nutzen dürfen und auch pflegen. Ich glaube, mit den defekten Straßenlampen als Beispiel haben wir anderthalb Jahre gebraucht, bis die jetzt mal Leuchten angebaut haben. Die Zufahrt ist ja das Einzige, was sie bekommen haben, also die Zufahrt zur Tiefgarage.
Was mit dem Kino passiert: Ich finde es ja nicht so schlecht, so eine Idee wie der Kulturverein Fuhlendorf K-Drei e.V. sie hat, zu haben. Aber wir werden es aktuell finanziell nicht hinbekommen. Wir können nicht zwei Dinge in Sachen Tourismus auf einmal verwirklichen. Und wir wissen auch: Unser Projekt am Hafen wird nicht bei dem jetzigen Summen bleiben. Eine wirkliche andere Idee gibt es in der Gemeinde für das alte Sommerkino nicht. Das einzige wäre, dass wir mal 5 Parkplätze hier herbekommen. Zum Glück sind wir noch bei dem Stand, dass da beim Kino ein Dach drauf ist und es irgendwie noch erhaltungsfähig ist.
Aber ich sichere zu, dass wir uns dazu mit dem Kulturverein noch einmal zusammensetzen.
Herr Unger, wir danken Ihnen für das Gespräch.