Das Zeltplatzkino Bodstedt wurde 1975 mit 72 Sitzplätzen erbaut.
Im Frühling und Sommer wurden in Bodstedt täglich und später wöchentlich Filme für Kinder und Erwachsene gezeigt. Für Einheimische, Urlauber, Feriengäste und Kinder aus den 45 vorhandenen Kinderferienlagern unserer Gemeinde war es lange Zeit ein Highlight.
2014 musste das Kino stillgelegt werden – der Betreiber war verstorben und damit konnte es wirtschaftlich nicht mehr betrieben werden. Damit ging leider wieder eine Kultureinrichtung in der Gemeinde Fuhlendorf verloren.
Für sehr viele Menschen – Einheimische ebenso wie Gäste – ist das Zeltkino bis heute ein Ort lebendiger Erinnerungen. Unser Kino war eines von rund 150 Leichtbau- und Zeltkinos in der DDR, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Für den Bezirk Rostock waren in den 80iger Jahren offiziell 18 Zeltkinos verzeichnet (siehe auch „Sommerferien in der Blechbuchse – Zeltkinos in der DDR“).
Unser Zeltkino verdient es, als Zeitzeuge bewahrt und wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt zu werden. Die Chance besteht und wir haben es in der Hand. Das Grundstück mit dem Zeltkino ist Gemeindeeigentum.
Ein Verkauf sollte keine Option sein. Die Erfahrung zeigt: Wird Gemeindeeigentum veräußert, geht es in Privathand über und steht kommenden Generationen nicht mehr gemeinschaftlich zur Verfügung. Genau aus diesem Grund wurde das Zeltkino nach seiner Schließung durch die Gemeinde erworben. Es sollte für eine zukünftige gemeinschaftliche Nutzung gesichert werden. Die Idee damals war, dass dort eventuell eine Heimatstube, ein kleines Museum als Zeitzeuge für die Entwicklung der Gemeinde vom Fischerdorf mit seinen Zeesenbooten über die Seefahrt bis hin zum heutigem Zeitpunkt entstehen könnte, ebenso ein Treff für Generationen, für kulturelle Veranstaltungen oder wieder als Kino aufgebaut wird.
Ein Abriss hingegen würde einen historischen Erinnerungsort auslöschen. Wieder ein Stück vertrauter Heimat würde unwiederbringlich verloren gehen. Heute versteckt es sich noch hinter der Baustelle des Apartmenthaus Kranichsruh und dem sich immer weiter ausbreitenden Wildwuchs der Natur.
Aber es sollte etwas passieren. Stillstand hilft uns nicht weiter. Mit jeder Saison der Nichtnutzung und ausbleibender Grundstückspflege verschlechtert sich der Zustand des Gebäudes. Mit Fertigstellung des Appartmenthauses wird auch vor dem Zeltkino die Wegesituation sich verändern. Es wird damit ein Ort sichtbar, für den es aktuell kein tragbares Konzept gibt.
Aber gäbe es ein solches, könnte ein historischer Ort wieder lebendig werden. Bereits 2023 legte der Kulturverein Fuhlendorf K-Drei e.V. der Gemeindevertretung und auch öffentlich der Gemeinde ein Nutzungskonzept vor, das 2024 aktualisiert und mit einem Businessplan ergänzt wurde. Nachzulesen unter: https://www.kulturverein-fuhlendorf.de/wp-content/uploads/Zeltplatzkino_Rueckblick-und-Ausblick.pdf
Dieses Nutzungskonzept wurde verschiedenen Gründen nicht realisiert.
Die Ideen aus diesen Konzepten wurden in der Gemeinde nicht weiter verfolgt, aber sie sind ein Anfang das Zeltkino, in welcher Form auch immer, wieder zu beleben. Daher sollten die Gemeindevertretung und der Kulturverein Fuhlendorf K-Drei e.V. weiterhin im Gespräch bleiben, um das Projekt Zeltkino am Leben zu erhalten.
Jetzt sind hier auch neue Ideen gefragt und erwünscht.
Der Gemeindehaushalt 2026 befindet sich in Planung. Damit steht die Frage im Raum: Auf der Grundlage von welchem schlüssigen Konzept für unsere Gemeindeentwicklung wird dieser Gemeindehaushalt entwickelt? Bleibt zu hoffen, dass neben wichtigen Themen wie Straßenausbau und Straßenbeleuchtung auch die kulturelle Entwicklung unseres Ortes berücksichtigt wird – und damit auch die Zukunft unseres Zeltkinos.
Das ist zwar in erster Linie Sache der Gemeindevertretung, aber ich denke, dass hier Jeder aus unserer Gemeinde gefragt ist und mit Ideen zur Entwicklung beitragen kann.
Bringt Euch, bringen Sie sich ein und helfen Sie mit, ein tragfähiges Nutzungskonzept für das Zeltplatzkino Bodstedt zu entwickeln – damit dieser besondere Ort nicht in Vergessenheit gerät sondern zu neuem Leben erwacht.
Wir freuen uns auf Deinen/ auf Ihren Gastbeitrag (und auf weitere Ideen – auch ohne Gastbeitrag). Gerne per email an: post@dorf-macht-zeitung.de











